07.05.2017

Das allererste Mal Taizé -Nicht nur für Religionsfanatiker toll-

Bildergebnis für taizeAls ich in einer langweiligen Religionsstunde das erste Mal einen kurzen Film über Taizé gesehen habe war mein einziger Gedanke dazu nur : "Nein, danke. Aber für mich ist das sicher nichts!" Nachdem mir dann auch noch erzählt wurde, dass es für uns Firmlinge zum Pflichtprogramm gehöre, eine Woche mit dem Kurs dort zu verbringen, habe ich mich darüber ungefähr so sehr gefreut, wie über das verschimmelte Pausenbrot, dass ich nach jeden Sommerferien in meinem Schulranzen finde.
Mit der Zeit ist meine Vorfreude dann trotz Allem stetig gewachsen, allerdings auch das nur, weil ich dort mit meinen Freunden Zeit verbringen können werde. Ich habe mir Taizé wie eine Ansammlung von lauter merkwürdigen Menschen vorgestellt, die ständig von der ach so wunderbaren Atmosphäre dort schwärmen, nur diese Hosen tragen, deren Schritt quasi unter den Füßen hängt und (uägh) jeden Tag beten. Ich muss gestehen, ich bin selbst einer von diesen Menschen geworden, nur in die Aladinhose kriegen mich keine zehn Pferde. Wie und warum , erzähle ich jetzt.

Um mit dem ersten Klischee aufzuräumen: Die wenigsten dort sehen aus wie Hippies, die es toll finden sich irgendwann Zöpfe aus ihren Achselhaaren zu pflechten. Eigentlich alle waren normal gekleidet, super nett, hilfsbereit und offen. Du konntest dort also mit jedem ins Gespräch kommen, ohne diese komische Person zu sein, die fremde Menschen belästigt.

Auch den Gottesdienst habe ich mir vor Reiseantritt komplett anders vorgestellt und eher gehofft, dass ich diesen das ein oder andere Mal ausfallen lassen kann. Doch der Gottesdienst ist das ,was ich am meisten vermisse. Dreimal täglich finden sich die meisten in der Kirche zusammen. Dort werden wunderschöne Lieder gesungen, es gibt eine ganz knappe Predigt und ca. zehn Minuten Ruhe, für das stille Gebet. Die Atmosphäre währenddessen ist einfach überwältigend. Man fühlt sich willkommen, geborgen und beruhigt. Und obwohl ich davor noch Zweifel an meinem Glauben zu Gott hatte, hatte ich in der Kirche immer das Gefühl ihm ganz nah zu sein.

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Bibeleinführungskurse, was für viele erstmal ziemlich abschreckend klingen mag. Doch so langweilig wie es klingt ist es ganz und gar nicht. Hier hat man die Gelegenheit neue Menschen wirklich kennenzulernen und sich über Fragen Gedanken zu machen, die davor immer sofort aus dem Kopf verbannt wurden.

Das war mein Versuch, diesen wunderbaren Ort zu beschreiben, doch jeder der bereits dort gewesen ist, kann mir sicher zustimmen, dass dies eigentlich unmöglich ist. Taizé verändert einen ganz schleichend und unbemerkt, vielleicht sogar ohne, dass man es möchte. Doch ich kann es jedem nur wärmstens empfehlen, der sich darauf einlassen möchte.

Dich könnte auch interessieren...

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hier bitte alle Anmerkungen, Ideen und Geschichten kommentieren. Ich freue mich über jedes Kommentar, Beleidigungen und Spam werden aber gelöscht.